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Glasnevin Cemetery und Museum: Der große Friedhof

Die Geschichte des Friedhofs Glasnevin handelt auch von der Geschichte Irlands. Das macht einen Besucht so interessant: Politik und ihre Auswirkungen seit dem 18 Jahrhundert und der Kampf der Iren um ihre Unabhängigkeit, die Spuren von diesen Ereignissen sind heute noch sichtbar auf dem Glasnevin Cemetery und dem angeschlossenen Visitor Center und Museum.

Glasnevin Cemetery

Gegründet wurde der Friedhof vom irischen Freiheitskämpfer und Nationalhelden Daniel O’Connell. Glasnevin war 1832 der erste Friedhof für Katholiken. Zuvor waren sie gezwungen, ihre Angehörigen auf protestantischen Friedhöfen zu bestatten und die strengen Gesetze verboten ihnen ihre eigenen Rituale zu praktizieren. Der Friedhof war und ist offen für alle Glaubensrichtungen, das macht ihn besonders, denn in der viktorianischen Zeit waren Friedhöfe immer an eine Religion gebunden.

Heute ist in Glasnevin der größte Friedhof Irlands, er ist etwa 50 ha groß. Sein offizieller Name lautet übrigens "Prospect Cemetery." 1,5 Millionen Iren wurden hier beigesetzt, das sind mehr Menschen, als heute in Dublin leben. Darunter auch viele bekannte Iren und Helden: der Freiheitskämpfer und Politiker Daniel O’Connell, der Politiker Charles Stewart Parnell, der Mitbegründer der IRA Michael Collins, der ehemalige Premierminister und Präsident der Republik Éamon de Valera oder der Sänger der Dubliners Luke Kelly.

Bildhauer und Steinmetze haben sich hier zum Teil viel Mühe gegeben und mit einigen Grabmalen echte Kunstwerke geschaffen. Hier kann man nicht nur sehen, wie sich Grabmale in den letzten 200 Jahren gewandelt haben, sondern auch viele liebevoll gestaltete irische Symbole wie Harfen, Kleeblätter und andere Bilder entdecken.

Die Mauern und Türme stammen aus dem 18. Und 19. Jahrhundert: In den Türmen waren bewaffnete Wachen postiert, die Leichendiebe abhalten sollen. Denn in den 1820ern bekam man für den Verkauf eines toten Körpers drei Pfund, was viel Geld war. Verkauft wurde an Ärzte, die den menschlichen Körper erforschen wollen.

Wer den Friedhof besucht, sollte unbedingt eine Führung machen. Nicht nur, dass die Guides gerne mal witzig sind, wenn sie Besuchern den Ort zeigen. Sondern weil man in der Führung am meisten über die Nationalhelden und bekannten Iren erfährt, die hier begraben sind und dadurch eine Führung durch die irische Geschichte bekommt. Und auch das Besucherzentrum gibt Einblicke in die Geschichte des Friedhofs. Im Besucherzentrum befindet sich ein Café. Direkt neben dem alten Eingang am Prospect Square liegt ein Pub.


Hinkommen

Bus 140 und 40 ab O’Connell Street
 

Finglas Rd, Dublin 11